Unabhängig davon, ob man sich in Holland, Kanada oder Polen befindet, ist die Sprache der SAP-Technologie stets dieselbe. Die Kunden erwarten von den IT-Beratern immer und überall hohe Kompetenzen und Zuverlässigkeit. Wir sprachen mit Waldemar Sokołowski, dem verantwortlichen Vorstandsmitglied für IT-Beratung und BCC Data Centers, über Erfahrungen und Ambitionen der BCC.
Warum sollten Firmen aus Amerika oder Westeuropa polnische Berater von BCC bei Projekten im Bereich von SAP Basis oder breiter gefasst im Bereich der IT-Technologie beschäftigen?
Diese Frage scheint von Grund auf falsch zu sein. Die Tatsache woher man kommt, ist doch kein wichtiges Argument. Wichtig ist hingegen, was man kann, wie viel Zeit man braucht, um eine Aufgabe auszuführen, ob man glaubwürdig ist und zum Schluss wie viel man für diese Arbeit bezahlen muss. Selbstverständlich bleibt die Kommunikation, verstanden nicht nur als eine gemeinsame Sprache, sondern breiter gefasst als Kultur und Arbeitsstandards, die gemeinsam mit den Geschäftspartnern das Erreichen des anvisierten Ziels ermöglichen, von großer Bedeutung. Um auf die Frage zurückzukommen, lohnt es sich mit uns wegen unserer bisherigen Erfahrungen zu arbeiten. Dort ist nämlich die Information über unsere Kompetenzen, Glaubwürdigkeit und Attraktivität enthalten.
Nun gut, aber ist diese Erfahrung wirklich ausreichend?
Das weiß ich nicht, weil wir über kein konkretes Vorhaben sprechen. Ich behaupte nur, dass es empfehlenswert ist, uns als potentiellen Partner in Erwägung zu ziehen sowie unser Potential und Angebot mit anderen Anbietern zu vergleichen. Ich behaupte, dass die Tatsache, ob man eine Firma oder Beratungsunternehmen aus Polen, Deutschland oder den USA ist, bedeutungslos ist, wenn man ein internationales Projekt realisiert.
Wenn man ein Projekt für eines der größten Konzerne in Mittel- und Osteuropa ausführen soll, welches die Migration der Umgebung von einigen Dutzend Servern im HP-UX-System auf virtuelle VMWare Systeme, die mit dem System SUSE Linux Enterprise Server (SLES) arbeiten, wird man dann für seine Ausführung beispielsweise Slawen oder eine Firma mit entsprechend zahlreichem Beraterteam suchen, die einem die Fertigstellung dieser Aufgabe auf eine Weise garantiert, die von der Geschäftswelt gefordert wird? Wichtig ist, ob die für das Projekt dedizierten Berater über eine Erfahrung bei der Verwaltung von Oracle-Datenbanken mit 10-Terabytes haben und nicht etwa, ob sie in Posen, Prag oder Vilnius leben.
Wie würdest du daher das technologische Potential von BCC beschreiben?
Mit den BCC Data Centers in unserer Firma verfügen wir über ein Team von einigen Dutzend IT-Beratern mit einem äußerst umfassenden Fähigkeitsspektrum, d.h. angefangen mit Spezialisten für Computernetze über Administratoren von Betriebssystemen und Datenbanken bis hin zu Spezialisten für Backups oder Sicherheit. Keiner der erwähnten Bereiche stellt selbstverständlich keine gesonderte und präzise ausgegliederte Kompetenz. Die sind Themenbereiche, die gegenseitig auf sich einwirken und stark miteinander integriert sind. Darüber hinaus hat man mit jedem dieser Elemente mit alternativen Technologien und diversen Konfigurationen zu tun. Dieser Sachverhalt erfordert von uns die Optimierung von Methoden für den Informationsaustausch, Änderungsmanagement und Koordinierung von Maßnahmen.
Derart umfassende Kompetenzen waren sehr wichtig für uns z.B. während der Ausführung des Projekts für eine Niederlassung einer der führenden Gesellschaften im deutschen Energiesektor. Dieses Vorhaben umfasste die Ausgliederung der IT-Infrastruktur aus den Ressourcen des Unternehmens für die polnische Niederlassung. Dies bezweckte die Verbesserung der Flexibilität des Handelns auf dem lokalen Markt bei gleichzeitiger Belassung einer präzisen Integration von Systemen und Aufrechterhaltung der Sicherheitsstandards. Nach der Schaffung und Bewilligung des Konzept durch die deutsche Seite haben die BCC-Berater innerhalb von vier Monaten Lösungen für ein großflächiges und lokales Computernetz sowie IT-Systeme einschließlich der Microsoft-Technologien (Active Directory, Exchange, SCCM), Server der Citrix-Terminals sowie dedizierte Apps (Megaz und Telexus) für Abrechnungen mit den Empfängern implementiert.
Die Spezifik des Datenverarbeitungszentrums bewirkt, dass die Berater im Alltag Umgang mit umfangreichen Lösungen haben, keinen bedrückenden Druck infolge der Arbeit mit kritischen Systemen verspüren und an die Teamarbeit gewöhnt sind. Dies alles ist bei der Ausführung von Projekten ausschlaggebend. Mit einem derart erfahrenen und zahlreichen Beraterteam können wir uns einfacher um die größten und schwierigsten Projekte bewerben. Nebenbei bemerkt sind Technologien, die man bei Projekten vorfindet, häufig bereits aus eigenem Umfeld bekannt.
Dies war auch der Fall u.a. bei einem der ersten in Europa Implementierungen von Lösungen im Bereich des In-Memory-Computing. Bevor wir das Projekt beim Kunden begonnen haben, hatten die Berater bereits eine Gelegenheit zur Gewinnung von Erfahrungen beim System SAP HANA, welches in den BCC Data Centers installiert ist.
Heute fällt es schwierig zu entscheiden, ob sich das BCC Data Centre dank der hervorragend realisierten Projekte entwickelt oder ob die reibungslos realisierten Projekte eher das Ergebnis von starken Kompetenzen in den BCC Data Centers sind. Zweifellos jedoch sind das Outsourcing und die Beratungslinie zwei Geschäftsstränge mit sehr starker Synergie. Eben diese Synergie baut das Potential auf. Dies ist das Potential eines ständig sich entwickelnden Teams mit neuen Personen, neuen Kompetenzen und neuen Erfahrungen.
Es herrscht die weit verbreitete Überzeugung, dass polnische Firmen preiswerter als Firmen aus Westeuropa seien. Wie wichtig ist dieser Wettbewerbsvorteil für BCC?
Die Arbeitskosten in solchen Entwicklungsländern wie Polen sind tatsächlich niedriger als in den am stärksten entwickelten Ländern. Es ist kein Geheimnis, dass sich diese in erster Linie auf die Kosten für die Realisierung von Projekten auswirken. Zudem darf man jedoch nicht die Arbeitseffizienz vergessen. Beim Blick auf die Kosten für qualifizierte Mitarbeiter ist dies nicht mehr so deutlich und offensichtlich. Dies resultiert eben aus der Tatsache, dass die Arbeitseffizienz von hochqualifizierten Beratern ein sehr individuelles Anliegen ist.
Bei einem offenen EU-Arbeitsmarkt können gute Spezialisten sehr einfach eine neue Arbeitsstelle finden. Die Arbeitgeber suchen nämlich Personen mit höchsten Qualifikationen, weil sich diese wiederum auf die Arbeitseffizienz auswirken. Dies begünstigt einen konstanten Ausgleich von Vergütungen für Spezialisten auf das Niveau von Differenzen, die sich mit niedrigeren Erhaltungskosten im jeweiligen Land begründen lassen. Deshalb scheint der Wettbewerbsvorteil nur in Form eines niedrigeren Preises sogar in mittlerer Perspektive nicht ausreichend zu sein. Ich denke daher, dass obwohl die Arbeitskosten im gewissen Maße unsere Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, müssen wir den wahren Vorteil durch effiziente Ausführung von Projekten und Möglichkeit zur Unterstützung des Kunden in vollem Umfang sowie während des gesamten Zyklus eines IT-Systems aufbauen.
Was verstehst du darunter?
Durch das Funktionieren im Rahmen von BCC können wir dem Kunden sowohl den Implementierungsservice für ein System, als auch Support-Dienste für den Betrieb in verschiedenen Modellen und Umfang bieten sowie das System nach seiner Rücknahme aus dem Betrieb pflegen. So etwas kann sehr einfach dem Kunden versprechen, aber die Realisierung einer derartigen Aufgabe bedarf entsprechender Ressourcen, Kompetenzen und Infrastruktur, die uns als größten SAP-Partner in diesem Teil Europas hervorheben. BCC verfügt insgesamt über mehr als 200 SAP- und IT-Berater, die sowohl an Implementierungsprojekten teilnehmen, als auch in Service-Teams im BCC-Outsourcing-Zentrum beschäftigt sind.
Viele internationale Firmen haben bereits, nicht immer positive, Erfahrungen mit der Einbindung von SAP-Beratern aus anderen, häufig weit entfernten Ländern bei Implementierungen oder Service. Wir schafft ihr es, in solch einer Situation die Kunden für das BCC-Angebot zu überzeugen?
Ich denke, dass jeder Fall anders ist und Verallgemeinerungen vermieden werden sollten. Ich lehne eine derartige Denkweise stets ab, bei der die Schlussfolgerung gezogen wird, dass die Berater aus dem Land X mit Projekten im Land Y nicht zu Recht kommen. Dies ist immer eine Frage von individuellen Kompetenzen. Zuweilen auf beiden Seiten. Hingegen würde ich bei der Zusammenarbeit von BCC mit den Geschäftspartnern aus Westeuropa das Ausbleiben von kulturellen Barrieren, Visa-Problemen, Arbeitsgenehmigungen und Zeitunterschieden hervorheben. Nebenbei bemerkt können sich Zeitunterschiede ebenso gut als ein Vorteil in der Zusammenarbeit, z.B. beim globalen Support im Modell namens Follow-The-Sun, erweisen. Dies belegt wie individuell die Bewertung der Attraktivität der potentiellen Zusammenarbeit ist.
Bei den von Polen weit entfernten Ländern, hier denke ich in erster Linie an die USA oder Kanada, ist es immer empfehlenswert, eine Mischung aus ferngesteuerter Arbeit und Arbeit vor Ort abzuwägen, weil sich dies im erheblichen Maße auf die Effizienz und Projektkosten auswirkt. Wir haben viele gute Erfahrungen bei Projekten für Kunden aus Nordamerika.
Hingegen gilt als Schlüsselargument, welches ich an dieser Stelle hervorheben möchte, ist die Tatsache, dass abgesehen davon, ob wir mit Nearshoring- oder Offshoring-Partnern kooperierten niemals auf Barrieren bei Projekten wegen der Kompetenzen gestoßen sind. Wir verfügen über eine 20-jährige Erfahrung bei unserer Tätigkeit für internationale Konzerne in Polen, dessen Wirtschaft die größte unter den neuen EU-Ländern ist. Seit mehr als 10 Jahren realisieren wir mit Erfolg auch Projekte außerhalb Polens, was wir wiederum als einen natürlichen Schritt bei der Firmenentwicklung ansehen.
– gemanagtes Hosting/Hoteling/Kollokation SAP/IT
– Disaster Recovery Center
– Verwaltung SAP/IT
– Outsourcing von Archivsystemen
Die Realisierung von Projekten für Firmenniederlassungen in Polen, wo ihr einen Mehrwert in die Zusammenarbeit in Form von Kenntnissen über den lokalen Markt einbringt, ist jedoch etwas ganz anderes als die Teilnahme an einem internationalen Projekt außerhalb der Grenzen des Heimatlandes.
Das stimmt, obwohl in Bezug auf das IT- oder Basis-Angebot die Belange des lokalen Marktes ohne eine allzu große Bedeutung sind. Betriebssysteme, Datenbanken, Netzwerkprotokolle usw. – das alles hat eine universelle Dimension. Universell sind auch die Probleme und Herausforderungen vor denen die Informatiker stehen. Die Geschäftswelt verlangt von ihnen die Sicherstellung eines effizienten, stabilen und sicheren IT-Systems unabhängig davon, ob dies eine Firma aus dem SMB-Sektor oder ein internationaler Konzern ist. Es zählt daher die Erfahrung bei der Arbeit mit komplexen Umgebungen und das Ausmaß der Systeme, mit denen man arbeitet und nicht wie man die Einkommenssteuer zahlt. Deshalb glauben wir so stark an die Synergie unserer „lokaler” Erfahrungen und globaler Ambitionen. Unser Mehrwert in Bezug auf ausländische Projekte stammt aus der bereits gewonnenen Erfahrung und dies resultiert aus unserer Position auf dem polnischen Markt. Die ist die Position eines Marktführers, d.h. eines Teams, das mit den größten und komplexesten Umgebungen arbeitet.
Nebenbei bemerkt wo liegt heute der Unterschied zwischen einem Projekt, das im In- bzw. Ausland realisiert wird? Wie lässt sich beispielsweise eine Migrationsprojekt für SAP ERP aus Italien nach Polen einschließlich der Ausgliederung der Ziellösung SLES/Oracle aus dem Quellsystem Sun/Oracle definieren? Dies war eine äußerst interessante Erfahrung mit Blick auf die Beratung und Technologie. Im Endeffekt konnten wir einen mehr als 5-fachen Anstieg der Umgebungskapazität für den Endanwender erzielen. Und zweifellos ist dies und nicht die „Internationalität” des Projekts wichtig.
Sind Migrationsprojekte das, worauf ihr spezialisiert seid?
Das würde ich so nicht sagen. Im jeweiligen Zeitpunkt dominieren solche oder andere Projekttypen auf dem Markt. So war das mit Projekten zur Archivierung von Daten, Autorisierungsaudits, homogenen und heterogenen Migrationen oder zuletzt mit der Virtualisierung. Ich denke, dass wir vor einer Welle von Implementierungsprojekten im Bereich des In-Memory-Computings stehen. Wir stellen uns bei BCC gerne schwierigen und innovativen Projekten. Wir mögen Herausforderungen und zu solchen zählen Arbeiten mit komplexen Umgebungen einschließlich mehrerer Dutzend Systeme im Landscape. Wir übernehmen gerne die Vorbereitung der Architektur derartiger Umgebungen, führen Migrationen zu neuen Technologien einschließlich z.B. SAP HANA durch und realisieren Upgrades von Systemen, bei denen als kritischer Parameter die minimale Zeit der Nichtverfügbarkeit gilt. Zudem virtualisieren wir große Umgebungen und Lösungen. Bei solchen Projekten legen wir großen Wert auf Optimierungsaspekte, die zur deutlichen Verbesserung der Effizienz und Verfügbarkeit von Systemen führen. Dies ist eine Gewohnheit aus der täglichen Unterstützung der BCC Data Centers.
Infrastructure as a Service (IaaS – FITACLOUD)
Platform as a Service (PaaS)
Backup and Recovery as a Service (BaaS)
SAP on BCC Cloud
BeeOffice
BCC Enterprise Content Management
Edistrada
Die Betrauung einer externen Firma mit derart großen Vorhaben ist für die Kunden eine kritische Entscheidung. Wie überzeugt ihr sie zur Zusammenarbeit mit BCC?
Zu Beginn ermutigen wir Neukunden zur Beauftragung uns mit kleineren Aufgaben, die als Bewährungsprobe für unsere Kompetenzen und Herangehensweise angesehen werden können. Für uns ist es am wichtigsten, um ganz einfach die Zusammenarbeit aufzunehmen, weil eine gemeinsame Erfahrung wertvoller als Tausend Worte oder Hundert anderer Referenzschreiben ist. Dies ist der effektivste und sicherste Weg zur Verifizierung des Geschäftspartners. Wir sind selbst überzeugt, dass wir dem Kunden einen Mehrwert anbieten können und deshalb sind wir bei interessanter Zusammenarbeit sogar bereit, die Arbeit im Try-and-Buy-Modell aufzunehmen. Unsere Erfahrung ist in dieser Hinsicht eindeutig positiv.
Selbstverständlich sind wir offen für einen herkömmlicheren Ansatz, d.h. die Präsentation unserer Kompetenzen bei Presales-Meetings. Dafür ist ein dediziertes und aus einigen Personen bestehendes Verkaufsteam vorgesehen, das von Fachberatern in den jeweiligen Gebieten unterstützt wird. Darüber hinaus haben wir so Einiges zum Vorzeigen während der Präsentation. Wir haben in den BCC Data Centers viel getan, damit unsere Kunden ruhig schlafen können. Zumindest wenn es um ihre Systeme geht. Zur Ausführung von Projekten teilen wir immer erfahrene Personen mit Kompetenzen zu, die durch entsprechende Zertifikate bestätigt werden. Wir laden häufig auch unsere Geschäftspartner und führende Technologiefirmen zur Zusammenarbeit ein. In letzter Zeit realisieren wir besonders viele Projekte unter Anwendung von Lösungen wie EMC, NetApp und VMWare. Dies ist sicherlich ein Zeichen der Zeit.
Kunden, die sich für eine feste Zusammenarbeit entscheiden, bieten wir eine Betreuung nach den SLA- und ITIL-Standards, die mit der Norm ISO 20000 bestätigt werden. Unsere Arbeitsqualität und Sicherheit der uns anvertrauten Informationen können wir mit weiteren Normen wie ISO 9001 und 27001 belegen. Im Bereich der SAP-Technologie verfügen wir über den höchsten Partnerstatus namens SAP Gold Partner, der zusätzlich von den Zertifikaten SAP Certified Partner in Hosting Services, SAP Certified Partner in Cloud Services und SAP Partner Center of Expertise zur Erbringung von Servicediensten im Namen des Produzenten ergänzt wird. Über ähnliche Kompetenzen verfügen wir auch im Bereich der Microsoft-Technologie, wo wir seit vielen Jahren den Titel Microsoft Gold Certified Partner und Microsoft Hosting Professional besitzen.
Wenn du in einem Satz sagen solltest, warum es sich lohnt, eine Zusammenarbeit mit BCC zu beginnen?
Ich würde antworten, dass es am besten wäre, eine solche Frage einem unserer Kunden zu stellen. Zudem empfehle ich jedem unsere Website www.bccgroup.eu, auf der viele interessante und gemeinsam mit den Kunden realisierte Projekte enthalten sind.
Dieses Gespräch wurde geführt von: Marcin Kuryłło, BCC-Gruppe